- Triglyceride transportieren Fettsäuren und dienen der Energiespeicherung.
- Der Triglycerid-Spiegel hilft, das persönliche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einzuschätzen.
- Niedrige Werte deuten auf ein geringeres Risiko hin.
- Hohe Werte deuten auf Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels hin.
- Durch ausreichend Bewegung und ausgewogene Ernährung lassen sich die Triglyceride senken.
Was sind Triglyceride?
Triglyceride sind ein wichtiger Energiespeicher für den Körper. Als natürlicher Bestandteil von Fetten werden sie zu großen Teilen über die Nahrung aufgenommen. Der Körper kann sie aber auch selber herstellen. Triglyceride werden im Fettgewebe gespeichert. Außerdem transportieren die Triglyceride Fettsäuren im Körper.
Wann werden Triglyceride bestimmt?
Die Konzentration an Triglyceriden im Blut gibt der Ärztin oder dem Arzt Hinweise auf den Fettstoffwechsel. Zusammen mit den Cholesterinwerten wird der Wert auch verwendet, um das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung abzuschätzen. Die Triglyceride werden auch bei einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) gemessen – denn sind sie stark erhöht, können sie die Ursache der Entzündung sein.
Die Triglyceride werden auch im Rahmen der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung („Check-Up“) bestimmt. Wer gesetzlich krankenversichert ist, hat ab dem Alter von 35 Jahren alle 3 Jahre Anspruch darauf. Versicherte zwischen 18 und 35 Jahren können diese Untersuchung einmal machen.
Um den Triglycerid-Spiegel zu messen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene. Es ist wichtig, in den 8 Stunden vor der Blutabnahme nichts zu essen und nur ungesüßten Tee, schwarzen Kaffee oder Wasser zu trinken. Denn eine Mahlzeit – insbesondere, wenn sie viel Fett oder Zucker enthält – kann den Wert erhöhen.
Was sind die Normwerte?
Die Werte können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Üblicherweise gelten folgende Normwerte:
Einheiten | Milligramm pro Deziliter Blut (mg/dl) | Millimol pro Liter Blut (mmol/L) |
---|---|---|
Frauen über 18 | Unter 150 | 1,7 |
Männer über 18 | Unter 150 | 1,7 |
Wichtig ist:
Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Normbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.
Was bedeuten erniedrigte Werte?
Erniedrigte Triglycerid-Werte kommen nur selten vor und haben kaum medizinische Bedeutung.
Mögliche Ursachen
Erniedrigte Triglycerid-Werte können bei Unter- oder Mangelernährung vorkommen, aber auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose).
Wenn lipidsenkende Medikamente wie Statine eingenommen werden, kann auch eine hohe Dosis die Ursache für sehr niedrige Werte sein.
Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?
Triglyceride sind nur selten stark erniedrigt. Es ist aber sinnvoll, zusammen mit der Ärztin oder dem Arzt die Ursache zu klären. Sie oder er kann dann feststellen, ob Maßnahmen sinnvoll sind – zum Beispiel eine zugrunde liegende Krankheit zu behandeln oder eine Medikamentendosis anzupassen.
Was bedeuten erhöhte Werte?
Sind zu viele Triglyceride im Blut, sprechen Fachleute von einer „Hypertriglyceridämie“. Ein erhöhter Triglycerid-Wert kann auf ein Risiko für arteriosklerotische Erkrankungen wie PAVK, Herzinfarkt oder Schlaganfall hindeuten. Für sich genommen ist der Wert aber wenig aussagekräftig: Das persönliche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird auch von weiteren Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Rauchen und Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Nierenfunktionsstörungen bestimmt. Außerdem ist es wichtig, andere Blutwerte wie die Menge an Gesamt-, HDL- und LDL-Cholesterin zu betrachten, um das Risiko einschätzen zu können.
Extrem hohe Triglycerid-Werte können zu einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen.
Mögliche Ursachen
Für erhöhte Triglyceride kann es verschiedene Ursachen geben. Zum Beispiel können bestimmte Gewohnheiten wie wenig Bewegung, eine einseitige Ernährung, viel Alkohol zu trinken und Rauchen dazu führen. Auch starkes Übergewicht geht oft mit einem erhöhten Triglycerid-Spiegel einher.
Auch durch manche Krankheiten steigt der Triglycerid-Wert. Dazu gehören
- Diabetes,
- Gicht,
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose),
- chronische Lebererkrankungen und
- chronische Nierenerkrankungen.
Bestimmte Medikamente wie hormonelle Verhütungsmittel, Betablocker oder Kortisonpräparate sind weitere mögliche Ursachen. Es kann auch sein, dass eine genetische Veranlagung dahintersteckt: Etwa 0,5 bis 2 % aller Menschen haben eine sogenannte familiäre Hypertriglyceridämie. Dabei handelt es sich um eine Fettstoffwechselstörung, die durch Veränderungen verschiedener Gene und Umweltfaktoren zu erhöhten Triglycerid-Werten führt.
Außerdem steigt der Triglycerid-Spiegel natürlicherweise gegen Ende einer Schwangerschaft an.
Was kann ich bei erhöhten Werten tun?
Bei erhöhten Triglyceriden ist es wichtig, die Ursache abklären zu lassen. Steckt eine Erkrankung dahinter, ist es sinnvoll, diese zu behandeln.
Ein erhöhter Triglycerid-Spiegel im Blut kann auf ein Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten hinweisen. Dann kann es sinnvoll sein, den Wert zu senken – wie stark, hängt vor allem vom persönlichen Risiko ab. Die Ärztin oder der Arzt kann dieses anhand von bestimmten Risikofaktoren und anderen Blutwerten abschätzen. Auch um Schäden an der Bauchspeicheldrüse zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, die Menge an Triglyceriden zu verringern.
Um die Triglyceride zu senken, lässt sich selbst einiges tun. Es wird empfohlen,
- sich mehr zu bewegen,
- weniger Alkohol zu trinken,
- überschüssiges Gewicht zu verlieren,
- sich ausgewogener zu ernähren und
- nicht zu rauchen.
Wenn das nicht ausreicht und ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht, können auch lipidsenkende Medikamente infrage kommen.
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TriglycerideÜber diese Seite
Erstellt am 12. August 2024
Nächste geplante Aktualisierung: 2027
Herausgeber:
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
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